Aktuelle Situation
Die Nieberdingstraße heute
Momentan sind alle Wohnungen der Häuser 26, 28 sowie des vorderen Blocks der Häuser 11–15 vermietet. Der Stand des Ausbaus hat sich seit 30 Jahren nicht mehr geändert, allein defekte Teile wie Fenster werden saniert. Grund hierfür ist der Sanierungsstopp, der Aufgrund des Flächennutzungsplans besteht. Das bedeutet für uns als Mieter ironischerweise Bestandsschutz bis entweder ein Fußballstadion gebaut oder der Flächennutzungsplan geändert wird.
Bis dahin wird die Fläche des Nieberding seitens der Stadt als Ausweichfläche geführt. Nach wie vor ist das Gelände, was im Süd-Osten von der Umgehungsstraße, im Nord-Westen vom Dortmund-Ems-Kanal und im Word-Osten vom Albesloher Weg begrenzt wird, im Besitz des Bundes und wird von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) verwaltet, die ihrerseits noch eine Verwaltungsgesellschaft eingesetzt hat.
Der Sanierungsstopp ist auch der Grund, warum die Mieten hier noch bezahlbar sind. Das bedeutet konkret, dass in den Mietwohnungen, wenn überhaupt, mit Holz geheizt wird und viele Wohnungen weder Bad noch ein eigenes WC besitzen.
Als eines der letzten Gewerbe/Wohn-Mischgebiete wird am Nieberding nicht nur gewohnt und gefeiert, sondern auch gearbeitet:
- die Bundeswehr ist hier weiterhin mit dem Travelmangement vertreten und hat aktuell ihre Mitarbeiterzahl sogar erhöht.
- die Stadt Münster unterhält als Mieter das Übergangsheim für geflüchtete Familien, davor schon eine Container-Unterkunft für alleinstehende Männer. Außerdem wurden Teile des Ordnungsamtes hierhin ausgelagert
- der vordere Teil ist bekannt als Gewerbehof Nieberding. Tätig sind hier ausschließlich kleine Betriebe. Die Pachtverträge für das Gelände enden 2030
Mittlerweile führt der Verein regelmäßige Aktionen durch, darunter fällt nicht nur das Straßenfest, sondern auch jährliche Müllsammel-Aktionen und unregelmäßig stattfindende Flohmärkte. Ein kleines Willkommensfest fand 2016 statt, als die neue Unterkunft erstmals bezogen wurde.
Da alle Aktivitäten auf freiwilliger Basis und mit mehr Engagement als Mittel durchgeführt werden, bleibt zu hoffen, dass dieses Engagement nicht durch den Abrissbagger gestoppt wird. Fast alle sind sich einig, das ein gemischtes Wohngebiet in zentraler Lage mit bezahlbaren Mieten erhalten werden sollte. Die Stadt hat sich zwar das Vorkaufsrecht gesichert wurde aber schon vorher schon dazu verführt, Stadtgebiete maximal zu urbanisieren, um es mal milde zu formulieren.
Initiativen, Teile des Geländes als Verein/Genossenschaft/etc. zu erwerben, werden erschwert durch das Bundesgesetz zu Veräußerung von Immobilien, nachdem die BImA dazu verpflichtet ist, ihre Gebäude und Grundstücke mit höchstmöglichen Gewinn zu veräußern. Bundesweit stehen Kommunen vor dem Problem, auf ehemalig militärisch genutztem Gelände bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, was auf teureren Grundstücken schwer möglich ist.
Zukunft?
- Die Verbreiterung des Dortmund-Ems-Kanals steht bevor, der Hafen wird weiter gentrifiziert und urbanisiert.
- Preußen Münster möchte noch immer eine neue Arena.
- Schluckt der Parkplatzbedarf der Halle Münsterland den Haverkamp?
- Wird ein Spaßbad oder gar ein Yacht-Club am ‚Petershafen‘ gebaut?